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Attack on Titan- Until Death

[... Ausschnitt Kapitel 5~ Yukine]... >> So, jetzt noch dein Gesicht. <<, stellte sie fest und begann wieder zögernd.

15cm vom Mundwinkel Richtung Auge. Um sie nicht zu verunsichern, bemühte ich mich wieder komplett still zu halten. Mein Kopf hatte sie auf ihren Schoß platziert, da sie keine andere Position fand. Sie fing an meine Haut mehrfach zu durchstechen und wieder zusammen zu binden. Einige Male konnte ich es mir nicht verkneifen die Luft scharf einzusaugen. Nach mehreren Minuten jedoch fielen beide Augen zu.

" Es ist so schön warm... Ich bin so müde... ", diese Gedanken ließen mich tatsächlich dann einschlafen, während sie mir meine Wange nähte. 


Ein paar Tage sind ins Land gezogen. Die Vorräte sind ausgegangen und Akito hält es für nötig, dass wir dem Aufklärungstrupp erneut auf die Pelle rücken sollten. Er selbst beschloss im Lager zu bleiben. Das hieß also es gab zwei zweier Teams. Yukine und Suki, Lynn und ich.

>> So eine blöde Zusammensetzung... ausgerechnet mit ihr? <<, gab ich gelangweilt von mir.

Die letzten Tage hielt ich erfolgreich Abstand zu Yukine und den anderen. Yukine versuchte es zwar oft sich mir wieder anzunähern, doch ich wich ihr immer aus. Ich trieb mich mehr rum als bei ihnen zu sein, auch wenn es gefährlich war. Es war das Beste.

Ich bereitete grade meinen 3D-Manöverapparat und die Klingen für den Beute- und Attentatszug vor. Das Gas füllte ich komplett neu auf, ganz neue geschärfte Klingen durften auch nicht fehlen. Ein kurzer Check, ob das Ding auch heil ist, dann war ich fertig.

Die anderen taten es mir gleich. Mit einem Auge beobachtete ich Yukine, die sich mal wieder abquälte mit dem Teil. Das konnte ich nicht mit ansehen ohne zu helfen, also legte ich meinen Apparat erst mal weg und ging zu ihr.

>> Oh Kimiko... ich ähm... <<, stammelte sie verlegen, als wäre ich eine Fremde für sie.

Ich nahm ihr das Gerät weg und bereitete es vor, jedoch schwieg ich dabei. Sie sah mich nicht an, sondern nur, wie ein bestraftes Kind, auf den Boden. Ich wusste, dass ich sie verletzte, aber es ging nicht anders.

>> Hier. <<, beendete ich die Arbeiten und ging mich noch ausruhen, bis am nächsten Morgen die Aufgabe beginnen sollte.

Suki hielt Yukine mittlerweile immer zurück, wenn sie mir nach wollte. Gut so.

Ich hatte mir meine Sachen so gut es ging geflickt und einmal ausgewaschen, als ich im Bach badete. Schön war das nicht mehr, aber was solls, vielleicht finde ich morgen neue Sachen.

Apropos geflickt, meine Wunden heilten zwar, aber wirklich fit war ich noch immer nicht. Ich trainierte jeden Tag ein bisschen, doch hatte langsam das Gefühl, dass es das eher schlechter als besser machte.

 

Wir standen bereits auf den Dächern der kaputten Stadt, hatten uns aufgeteilt. Mir einen Überblick verschaffend, schritt ich über den Giebel und kundschaftete die Gegend aus. Vier Titanen in unmittelbarer Umgebung.

Einer der sechs bis sieben Meter Klasse, der meiner Vermutung nach ein Abnormer sein könnte, aufgrund seines Bewegungsverhaltens, denn er lief einfach nur schnell im Kreis und das grade einmal wenige Meter neben uns. Der Titan hatte weibliche Züge und große, rotbraune Augen, dazu einen psychopathischen Gesichtsausdruck. Ein verrücktes Zähne zeigendes Grinsen.

Zwei der zehn Meter Klasse, die ausreichend entfernt, aber trotzdem zu nah waren, mit ihren hässlichen Fratzen, denen man schlechte Laune zuschreiben konnte, so wie sie die Mäuler nach unten zogen.

Bis vor kurzem bewegte sich der größte, ca. elf bis zwölf Meter Klasse, noch in unsere Richtung. Plötzlich konnte ich ihn aber nicht mehr entdecken, was mich natürlich nervös machte, immerhin war Yukine auch hier unterwegs.

Auch wenn Suki stark und schnell war, waren ihre Fähigkeiten dennoch grade so oberes Mittelmaß. Akito dachte mal wieder nicht nach, als er die Gruppen aufteilte. Er hatte die Beiden stärksten und die mittelstarken in unterschiedliche Teams gesteckt. Absicht? Oder Dummheit?

Natürlich tat mir noch alles weh, was aber kein Grund war nicht zu kämpfen.

>> Der Aufklärungstrupp trifft bald ein. Davor sollen wir Proviant und Medikamente besorgen, klar? <<, begann Lynn mit üblichem, gereizten Unterton und vor der Brust verschränkten Armen.

>> Tse... <<, kam nur genervt von mir, denn ihr Befehlston passte mir gar nicht.

>> Uff... Hilfe! <<, rief plötzlich jemand vor uns.

Sie lag genau vor uns auf der Straße und es dauerte nicht mehr lange, bis der Abnorme sie entdecken würde. Ich ging zum Rand.

>> Das sind nicht unsere Befehle Sanchez! Untersteh dich! <<, fuhr Lynn mich gleich wütend an.

Sie bekam einen unbeeindruckten Blick geschenkt und wusste was danach passieren würde. Ich sprang zu der Person. Als ich mich mit dem Manöver transportierte, stellte ich fest, dass es ziemlich stockte dabei. Sowas war mir noch nie passiert. Ich landete vor der Person und schaute zunächst nach dem Apparat, aber es schien alles ok zu sein. Ich drehte mich um, doch die Person war weg. Ein Schatten unterbrach das Sonnenlicht und machte mich aufmerksam nach oben zu sehen.

" Ein 3D-Manöver? ", stellte ich für mich fest. Dann war das gar kein hilfebedürftiger Zivilist? Derjenige stoppte auf dem Giebel und wartete kurz, bis Lynn ihn oder besser gesagt sie aufforderte: >> Hau ab! <<

Der Wind um säuselte mich, als ich hinauf sah. An der Silhouette konnte ich sie jetzt auch erkennen, es war Suki. Aber was sollte diese Aktion? Ich guckte hoch zu meiner Partnerin, jedoch...

>> Lynn? <<, rief ich irritiert ihren Namen, denn sie war verschwunden.

Der Abnorme bemerkte mich und war schon in meine Richtung unterwegs. Er war erstaunlich schnell.

"Ach verdammt... ", ich wollte in entgegengesetzter Route weglaufen, doch dann das...

>> Scheiße! <<, fluchte ich und rief nach: >> Lynn! <<, denn von der anderen Seite tauchte der elf bis zwölf Meter Titan auf einmal auf.

Aber niemand schien noch in meiner Nähe zu sein. Ich drückte die Hände zusammen. Ein durch geknallter, kleiner, flinker Riese oder ein monströs großer?

>> Scheiß drauf... <<, überlegte ich laut und machte Kehrt.

Ich rannte dem Abnormen direkt vor die Füße. Der Plan? Über ihm mit dem Manöver abhauen. Kurz bevor er mich erreicht hatte, bediente ich den Apparat.

>> W-Was zum?! <<, schrie ich entsetzt. Nichts tat sich. Im nächsten Moment sprang das komische Vieh, wie ein Frosch auf mich zu und ich konnte nicht weg.

Ohne anzuhalten, lief ich weiter und machte einen herzhaften Hechtsprung nach vorne. Sein Bein streifte mich noch kurz, aber ich war um Haaresbreite unter ihm hindurch gerutscht. Mit verkrampftem Gesicht und in Bauchlage, musste ich mich erstmal zurecht finden, doch ewig Zeit blieb mir nicht, denn der Abnorme stand schon wieder hinter mir, dicht gefolgt von dem Großen.

>> Mist! <<, kam nur von mir und ich lief im Aufstehen los, dicht gefolgt von den Zweien.

" Wie konnte das nur passieren? Ich muss ein einigermaßen ruhiges Versteck finden und nachsehen... vielleicht kann man noch was reparieren... "

Ich raste förmlich durch die Straßen und Gassen, doch wurde die beiden nicht los. Es dauerte mehrere Minuten, bis der Große weg war, aber der Abnormale hielt dicht hinter mir Schritt und hatte mich bald eingeholt.

Seitenstiche plagten mich mittlerweile und Luftnot mischte sich darunter. Auf den Dächern war keine Menschenseele, dabei war ich nun schon so weit, dass ich eigentlich das Gebiet, das Suki und Yukine hatten, erreicht habe. Ist ihnen etwas passiert?

>> Da! <<, sagte ich freudig. Eine enge Seitengasse. Ich fiel fast schon um die Kurve und das im richtigen Augenblick, denn das Monster hinter mir hüpfte eben auf mich zu. Ich spürte noch die Vibrationen, die seine Hand beim Aufprall hinterließ. Ein starker Windstoß folgte.

Ich wartete nicht lange, sondern trat die nächst beste Tür ein, bevor er mich sehen konnte. Den Rücken zur Tür versuchte ich schnellstmöglich meinen Atem zu verlangsamen und wieder etwas runter zu kommen. Auf jeden Fall hatte ich mich erschrocken, aber das durfte ich jetzt nicht beachten.

Ich legte das 3D-Manöver ab um es zu kontrollieren. Das konnte doch nicht sein?! Ich bin sehr sicher, dass das gestern nicht so war. Verdammt...

Mit Löchern in den Gastanks hatte ich kaum eine Chance, vor allem nachdem ich niemanden aus der Gruppe finden konnte.

" Keine Panik... ", beruhigte ich mich selbst. 

Wenigstens hatte ich meine Klingen noch. Als ich sie rausholen wollte, traf es mich wie ein Faustschlag von Akito. Mein Herz raste. Wie konnte sowas passieren? Ich habe doch alles genau und gründlich für heute vorbereitet, wie immer.

>> Nur noch zwei halbe Klingen... <<, stellte ich mein eigenes Todesurteil aus.

Wütend und verunsichert presste ich die Zähne zusammen und schlug mir verzweifelt mit den Fäusten an die Stirn. Beim runter fallen klirrten die Waffen. Mutlos hockte ich vor der Hintertür.

Mir musste schnell etwas einfallen. Warum musste immer mir so ein Bockmist passieren? Alles schien mir, wie in einem Alptraum.

Vier dieser Bestien. Zwei Zehner, ein Abnormer und einer bis zwölf Meter. Keine Ausrüstung. Angeschlagen und ohne Teamunterstützung. Meine Stunde hatte wohl nun doch geschlagen. Ich haute den Kopf auf die angewinkelten Knie. Alles an mir verkrampfte sich und ich krallte mich in meine Beine.

Er kam näher, ich konnte seine Schritte spüren. Zwei Augen starrten gierig durch die Hoffenster ins geplünderte Haus. Ich saß einfach nur passiv da. Mir wollte auch keine Lösung einfallen. Ein Blick über die Schulter und ich erkannte, wie ihm der Speichel vom Maul tropfte. Eindeutig ein Abnormer, sonst hätte ich es schon hinter mir.

" Verdammt... ich darf nicht aufgeben! ", diese Gedanken und Bilder von Menschen, die ich gerettet hatte kamen in meinen Kopf geströmt. Geradeaus vor mir war die Vordertür und auf dem Weg dorthin meine halbierten Waffen.

>> Also los! <<, brüllte ich neu entschlossen und rannte zur Tür, wobei ich auf dem Weg die Schwerterhälften aufschnappte. Der Titan stürzte voll Karacho in das Haus und es stürzte sofort ein.

" Kalt gestellt... aber für wie lange? "

Keine Zeit zum Nachdenken, ich musste mich bewegen, sonst wäre ich ja noch leichtere Beute gewesen. Ich lief los. Die ungefähren Standorte der Titanen wusste ich noch, vorausgesetzt, sie haben sich nicht um positioniert, was bei all dem Lärm grade sehr unwahrscheinlich war.

Egal, der ganz große war hinter mir her, ich musste weg. An der Kreuzung links, dann umgehe ich hoffentlich die Zehn Meter Riesen. Von wegen...

>> Mist... <<, zischte ich und hechtete in die dichteste Hauslücke.

Einer der Beiden zehn Meter war dort. Ich verhielt mich so ruhig und unauffällig, wie möglich, in der Hoffnung, dass er mich nicht bemerkt hatte. Aber anscheinend war er eh anderweitig beschäftigt. Ein Aufklärungssoldat oder...?

>> Ahhh! Nein! Ich will noch nicht sterben!! <<, kreischte eine vertraute, helle Mädchenstimmte um ihr Leben.

Ich bekam fast einen Herzinfarkt, als das Vieh sich umdrehte. Das durfte nicht passieren. In seiner Pranke hing ein zierliches, brünettes Mädchen und zappelte aufgeregt und wild umher. Sie weinte auch. Ich konnte ihre Panik bis zu mir fühlen und bekam selbst welche.

>> Yukine! <<, rief ich ihren Namen, doch sie hörte nichts.

Wo war Suki? Keine Zeit dafür, ich musste handeln, denn er führte sie langsam auf sein gefräßiges Mundwerk zu. Ich kletterte so schnell es nur ging an der Fassade hoch und raste im Eiltempo über den Dachgiebel.

>> Halte durch! <<, forderte ich sie auf, was sie dieses Mal auch hörte und sich überrascht zu mir wandte.

>> Kimiko! <<, der Schrei war eine Mischung aus Überraschung und purer Todesangst.

Genau auf Kopfhöhe angelangt machte ich einen Sprung auf den Titanen zu. Ich hielt mich an einer Haarsträhne vor seinem Auge fest. Nur ein dummes: >> Huh? <<, kam von ihm, als ich eine der Klingen in seine Pupille stieß und zwar mit voller Kraft.

Der Mistkerl wurde unruhig und schwankte vor und zurück.

>> Yukine?! <<, sprach ich sie an, doch sie verlor das Bewusstsein.

Ich musste handeln und sie retten, also ließ ich die Strähne los, auch da er mit der freien Hand in sein Gesicht schlug. Schnell setzte ich das bisschen Waffe, was ich noch hatte so an, dass seine Finger zerschnitten wurden und sich öffneten. Von seiner Handfläche stieß ich mich ab und nahm Yukine schützend in meine Arme. Yukines kurze Bewusstlosigkeit verschwand in meinen Armen. Im Fall drehte ich mich so, dass ich zuerst aufkam und zwar auf einer alten Karre.

>> Aaaaahhhh!!! <<, stieß ich laute, unkontrollierte Schreie aus. >> Verdammt nein! <<

Doch alles fluchen half nichts. Besorgt und gestresst beugte sich Yukine zu mir.

>> Lauf weg! <<, forderte ich sie auf.

>> Nicht ohne dich! <<, erwiderte sie.

>> Mach schon! <<, wurde ich forscher. >> Sei kein Kind! <<

Erschüttert, aber gehorsam rannte sie los. Ich schnaufte und kämpfte mich zurück auf die Beine, naja das Bein. Mein linkes um genau zu sein, es war gebrochen. Ein Stück Knochen durch brach das Fleisch, als ich ungünstig auf kam.

Die Regeneration seines Auges war fast durch und von vorne kam auch schon der Abnorme dazu. [...]


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